„Gemeinsam Haltung zeigen“ war das Motto der als Mahnwache gegen die landesweiten Corona-Proteste gedachten Veranstaltung am Freitag, den 14. Januar, auf dem Opernplatz. Dazu aufgerufen hatte der Verein „Freundeskreis Hannover“, der DGB, das Bündnis „bunt statt braun“ und die Evangelisch-lutherische Landeskirche von Hannover.[1] Die Veranstaltung bot eine Bühne für Anhänger der Corona-Maßnahmen aus der lokalen Polit-Prominenz. Als Redner traten unter anderem Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay, Regionspräsident Steffen Krach und die Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr auf. Wir waren vor Ort, um uns ein Bild zu machen.
Zunächst fanden wir gut, dass auf der Veranstaltung auch über Dialog und Zusammenhalt gesprochen wurde. Allerdings mussten wir vor Ort anderes beobachten. Ein paar Gegendemonstranten waren gekommen und erlebten teils sehr aggressive Reaktionen. Ein Gegendemonstrant hatte sich (friedlich und mit Maske) mit einem Schild „Gemeinsam gegen die Spaltung“ unter die Menge gemischt. Daraufhin wurde er als Impfgegner beschimpft, von einigen Teilnehmern eingekreist und weggeschubst. Bei einer anderen Gegendemonstrantin blieb es bei Beschimpfungen.
Von den Rednern hörten wir die üblichen Phrasen – dass man für Solidarität und Zusammenhalt stehe und an Wissenschaft und Fakten glaube. Andere hingegen glauben an falsche Fakten, leben in Paralleluniversen, verbreiten Hass und Gewalt oder antidemokratische und antisemitische Verschwörungsmythen. Ein paar selbstkritische Töne gab es zwischendurch. So wurde zugegeben, dass man Künstler, Restaurantbesitzer und Studenten in der Pandemie vergessen hat. Eine Spaltung der Gesellschaft sehe man jedoch nicht. Laut Regionalbischöfin Petra Bahr gebe es nur Spalter am Rand.
In der Zuschauermenge sah man Fahnen der Piraten-Partei, ein Schild gegen „Hass und Hetze“ und ein anderes mit der Aufschrift "Querdenken belastet 9 von 10 Beatmungsgeräte".
Aus unserer Sicht wurde bei der Veranstaltung erneut ein bewusst falsches Bild der Maßnahmenkritik verbreitet. Mit den dort geäußerten Behauptungen können wir uns nicht identifizieren. Wir haben in den sozialen Medien ein paar Kommentare zur Veranstaltung gesammelt:
Die Polizei hat sich während der gesamten Veranstaltung sehr zurückhaltend verhalten. Die Veranstaltung war nach allen Seiten hin offen und für jedermann zugänglich. Das Einhalten der Abstände sowie das korrekte Maskentragen wurden kaum kontrolliert. Das hat uns überrascht, sind wir doch von unseren Veranstaltungen anderes gewohnt![2]
Auch für eine Veranstaltung der AfD am darauffolgenden Wochenende galten offenbar andere Regeln. Ihre ebenfalls auf dem Opernplatz durchgeführte Veranstaltung wurde durch eine Polizei-Barrikade für Passanten unzugänglich nach allen Seiten hin abgeschirmt.
Ähnlich erging es einem Infostand der maßnahmenkritischen Partei dieBasis am Montagabend des 31. Januar in der Fußgängerzone. Von zahlreichen Polizisten umstellt, war der Stand für Passanten kaum zu sehen. Am Rande kam es zu Einkesselungen einzelner Personen, die sich dort aufhielten. Ein Gruppe schwarz gekleideter Personen, die ganz in der Nähe stand und gegen den Infostand pöbelte, ließ die Polizei jedoch gewähren.
Die Gesellschaft sei nicht gespalten, glaubt Regionalbischöfin Petra Bahr. Wir haben zu der Frage ein paar aktuelle Schlagzeilen gesammelt:
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